Ein Sensationsfund schlägt Wellen

Der vor kurzem gefundene Leichnam eines jungsteinzeitlichen Bogenschützens fand nicht nur in Fachkreisen große Aufmerksamkeit. Auch bei uns an der Realschule rief der 4500 Jahre alte Krieger großes Interesse hervor.

Obwohl das Grab erst „frisch“ entdeckt worden war, konnte Frau Schiller sich selbst vor Ort ein Bild machen und mit den Archäologen unterhalten. In der darauffolgenden Schulwoche gab sie dieses Wissen mit eigenem Bildmaterial an die Schüler weiter und viele Fragen der Schüler der Klassen 6b und d konnten beantwortet werden.

Auf den Spuren des Bogenschützen von Rottersdorf

Nur ein paar Tage nach dem spektakulären Fund eines männlichen Skeletts aus der Jungsteinzeit begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d auf die Spuren des Zeitgenossen „Ötzis“. Dem in Rottersdorf bestatteten Mann aus der „Glockenbecherkultur“ waren Pfeil und Bogen nicht nur zur Ehrerbietung ins Grab gelegt worden. Er war sicherlich im Bogenschießen sehr geübt, was Armmuskulatur und Knochenbau belegen. Ob er die Kunst des Bogenschießens in kriegerischen Auseinandersetzungen oder bei der Jagd häufig unter Beweis gestellt hat, kann heute nicht mehr nachgewiesen werden. Unbestritten ist, dass dieser niederbayerischen Bogenschütze selbst zu Lebzeiten mit seinen 1,76 m eine stattliche Figur abgegeben und seine Mitmenschen um gute 10 cm überragt hat.

Nachdem das Interesse durch die Schilderungen und Fotos von Frau Schiller geweckt war, die die Fundstelle am Wochenende selbst besuchen konnte, brachte ein Schüler in die Folgestunde seinen eigenen Bogen samt Schutzkleidung mit in den Unterricht und demonstrierte Aufbau und Handhabung seiner Klasse. Unter der Aufsicht der Geschichtslehrerin durften interessierte Schüler selbst Hand anlegen und sich wie ein Bogenschütze fühlen, selbstverständlich ohne Pfeile. Schließlich sollte die ganze Sache niemandem „ins Auge gehen“.

     

Text und Bilder: Rotraud Schiller