Wir sind wieder „Umweltschule in Europa“!

Schon zum siebten Mal in Folge ist die Conrad-Graf-Preysing-Realschule von Umweltministerium, Kultusministerium und LBV als „Umweltschule in Europa/ internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet worden, erneut mit drei von drei möglichen Sternen.

Sechs der begehrten Umweltschulfahnen wurden in den letzten Jahren nach und nach im Foyer der Schule zur Motivation aller aufgehängt, nun traf die siebte in der Schule ein. Besonders über die Auszeichnung freuten sich natürlich die Schüler der Garten-AG mit ihrem Biologielehrer Klemens Michel sowie die Teilnehmer der Umwelt-AG mit ihrer Lehrerin Anita Goller, die auch Umweltschutzbeauftragte der Schule ist und jährlich die Ausschreibungsdokumentation bei der Jury vorlegt.

Doch das Motto der Schule lautet nicht umsonst „Gemeinsam Zukunft gestalten“. Und so ist auch die diesjährige Auszeichnung vor dem Hintergrund dieser Gemeinschaft zu sehen. Denn obwohl einzelne Klassen oder AGs immer wieder neue Projekte realisieren, gibt es an der Plattlinger Realschule auch fest etablierte Maßnahmen, die viele in der Schulfamilie mit umsetzen helfen: Schüler, Eltern, Sekretärinnen, Hausmeister und Lehrer. Zum Beispiel wird die jährlich durchgeführte Sammelbestellung von Recyclingheften von immer mehr Schülern und Eltern gerne genutzt, sodass in den letzten zehn Jahren schon mehr als 50 000 klima- und ressourcenschonend hergestellte Hefte und Blöcke verteilt werden konnten. Eine große Schulfamilie kann auch Großes bewirken.

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ will immer dreierlei: über Zusammenhänge informieren, Handlungsspielräume eröffnen und dann gemeinsam ins Handeln kommen. So wurde in der Garten-AG ganz konkret erlebbar, wie lecker und gesund regionales, saisonales Biogemüse ist, aber auch, wie angewiesen wir sind auf einen gesunden Boden, auf bestäubende Insekten und ausreichend Niederschlag. Wissen aus Biolandwirtschaft und Permakultur halfen. Informiertes Denken in Zusammenhängen ist die Grundlage für richtiges, für sinnvolles, für nachhaltiges Handeln.

Das kann im Kleinen passieren und immer wieder auch im Großen. Ein paar Aktionen der Umwelt-AG im letzten Schuljahr seien hier nur kurz erwähnt: Von der Verarbeitung von Obst aus dem Schulgarten über das Fertigen von Nistkästen, von der Produktion eigenen Komposts bis zum Backen und Verkauf verpackungsfreier Biomüsliriegel und zum Anpflanzen eines „Himbeerwaldes“ wurden laufend kleine Projekte realisiert. Viele Klassen und Lehrer beschäftigten sich zudem mit der Ausstellung „17 Ziele für eine bessere Welt!“, die an die Realschule geholt worden war und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen veranschaulichte.

Aber auch größere Stellschrauben will eine „Umweltschule in Europa“ betätigen und damit stärkere Impulse geben für den dringend notwendigen ökosozialen Wandel der Gesellschaft. Ein seit mehreren Jahren gehegter Wunsch der Schüler scheint nun bei Landrat Bernd Siebler Gehör gefunden zu haben: Die Umwelt-AG hatte einen Brief an den neuen Landrat verfasst und sich darin eine PV-Anlage auf dem Schuldach gewünscht, da Sonnenstrom klimafreundliche, saubere und günstige Energie liefert, die noch dazu Wertschöpfung in der Region ermöglicht und unabhängig von Energieimporten macht. Der Landrat würdigte das Engagement der Schüler und erteilte ihrem Anliegen in seinem Brief ein grundsätzliches Ja. Bei manchen Projekten müssen eben mehrere Hürden überwunden werden, da reicht ein Schuljahr nicht.

Für große Aufgaben bedarf es eines langen Atems. Und die Plattlinger „Umweltschule in Europa“ sieht sich in dem Netz der weltweiten Eco Schools als eine Art Leuchtturm, der nachhaltiges Handeln in der Schulfamilie fördert und Impulse für gesellschaftlichen Wandel gibt. Drei von drei Sternen – diese erneute Auszeichnung des Umweltministeriums, des Kultusministeriums und des LBV für die Conrad-Graf-Preysing-Realschule macht Mut.

Text: Anita Goller    Bild: Stephan Bosl