Projekt Frühaufsteher 2.0 an der Realschule Plattling

Zukünftig startet die Vorbereitung der Berufswahl der Realschüler in Plattling mit verschiedensten Angeboten bereits in der Jahrgangsstufe 5.

Ob das nicht etwas früh ist? „Eigentlich kann man nicht früh genug damit beginnen, den Schülern zu helfen sich mit der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen und ihnen dabei Hilfestellungen zu leisten. Die berufliche Orientierung ist schließlich die starke Säule der Realschule in Bayern und besonders hier in Plattling. Sie bildet bei uns das Dach für alle übrigen Aktivitäten“, so Waltraud Eder, Schulleiterin der Realschule Plattling. Und genau hier setzt das Projekt Frühaufsteher 2.0 an. Es soll Leitlinie und Hilfe sein, gemachte Erfahrungen z. B. in der Forscherklasse, bei den Technik Kids oder auch Erfolge beim Vorlesewettbewerb, bei Mathe-Wettbewerben oder in sportlichen Wettkämpfen in einem Portfolio zu bündeln und präsent zu haben. Gesammelt werden diese Dokumente in einem eigens für die Realschüler kreierten Ordner, welchen die Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 6 in Zukunft von den beteiligten Unternehmen als Geschenk überreicht bekommen. Diese Hilfestellung dient als Leitfaden und Kompetenzpass für das restliche Schulleben.

Die ursprüngliche Idee stammt von der Hans-Lindner-Stiftung, die auch für das Projekt in Plattling Pate steht. An einigen Schulen im Rottal wird dieses Konzept bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt und darf durch die neue Schulleiterin der Realschule Plattling nun auch hier Einzug halten. Die Stiftung wird das Projekt an der Realschule Plattling mit begleiten bis es auf eigenen Beinen steht.

Als weitere Kooperationspartner konnten die regionalen Unternehmen Kermi, T.CON und Globus gewonnen werden. Sie unterstützen die Schule auch bei der Durchführung der ersten Auftaktveranstaltung in den 7. Klassen im Frühsommer, die ab dann jährlich durchgeführt wird. Rund fünf Experten aus den beteiligten Unternehmen beobachten einen Tag lang die Schüler einer Klasse bei verschiedenen spielerischen Aktionen, die einem sogenannten Assessment-Center ähneln. Anschließend schätzen die Schüler sich selbst ein und bekommen ein individuelles und persönliches Feedback durch die Unternehmen hinsichtlich ihrer Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und ihrer Problemlösefähigkeit.

In den folgenden Jahrgangsstufen sollen dann nicht nur Zertifikate, Praktikumsnachweise, die Vereinsmitarbeit oder sonstige Schülerinitiativen mit diesem Ordner dokumentiert werden. Auch die im Unterricht erarbeiteten Unterlagen zum Thema Berufswahl legen die Schüler dort ab. Alle Vorlagen für das Bewerbungsschreiben über Tipps und Tricks des Bewerbertrainings bis hin zu Verhaltensregeln beim Vorstellungsgespräch sollen sich hier wiederfinden. „Behandelt man z. B. das Thema Jugendarbeitsschutz im Wirtschafts- und Rechtsunterricht kann man natürlich auch die rechtlichen Bestimmungen hierzu oder zum Berufsausbildungsvertrag hier aufbewahren“, so Katrin Endl, Koordinatorin der Beruflichen Orientierung an der RS Plattling. Dadurch entsteht schließlich ein Portfolio und Kompendium, das am Ende der 10. Klasse die Schüler durch eine erfolgreichen Berufswahlorientierung lenkt. Für die besten Portfolios winkt schließlich am Ende der Schullaufbahn eine Prämierung durch die Kooperationspartner. Was die Schüler als Preis für ihre ordentliche Arbeit erhalten wird noch nicht verraten. Aber es geht hoch hinaus, wie hoffentlich auch nach dem bestandenen Abschluss in beruflicher Hinsicht.

Text und Bild: Waltraud Eder