Eberhard Schellenberger beeindruckt Neuntklässler mit Einblicken in Journalismus und deutsch-deutsche Geschichte
Der Journalist stellte sein Buch „Deckname Antenne“ an der Realschule Plattling vor.
Einen besonderen Gast durfte die Realschule Plattling kürzlich begrüßen: Eberhard Schellenberger, langjähriger Journalist beim Bayerischen Rundfunk und Leiter der Hörfunk- und Onlineredaktion im Regionalstudio Mainfranken, sprach vor den 9. Klassen über seinen Berufsweg, die Bedeutung von seriösem Journalismus – und über sein Buch „Deckname Antenne“, in dem er ein Stück deutscher Geschichte mit seiner eigenen Biografie verbindet.
Mit großer Offenheit berichtete Schellenberger, wie er während seiner journalistischen Tätigkeit in den 1980er Jahren ins Visier der Stasi geriet. Ohne es zu wissen, wurde er über Jahre hinweg von der DDR-Staatssicherheit beobachtet. In den Akten der Stasi tauchte er unter dem Decknamen „Antenne“ auf – eine Bezeichnung, die später Titel seines Buches wurde.
In „Deckname Antenne“ zeichnet Schellenberger die Geschichte seiner Überwachung nach und setzt sie in den größeren Kontext des Kalten Krieges. Er schildert darin nicht nur eigene Erlebnisse, sondern beleuchtet auch das System der Überwachung und die Rolle westlicher Medien in der DDR-Zeit. Dabei wird deutlich, wie eng persönliche Lebensgeschichten mit der großen Politik verwoben sein können.
Die Schülerinnen und Schüler folgten dem Vortrag mit großer Aufmerksamkeit. Viele zeigten sich überrascht, wie nah und greifbar Geschichte plötzlich sein kann – gerade, wenn sie mit einer persönlichen Geschichte wie der von Eberhard Schellenberger verbunden ist.
„Solche Begegnungen sind für unsere Jugendlichen besonders wertvoll“, betonte Schulleiterin Waltraud Eder. „Sie ermöglichen einen lebendigen Zugang zu Geschichte und geben zugleich wichtige Impulse für die Auseinandersetzung mit Medien, Freiheit und Verantwortung. Demokratische Werte müssen hochgehalten werden und dürfen nicht aufgehen in extremistischen Ideologien.“
Die Realschule Plattling bedankt sich herzlich bei Eberhard Schellenberger für seinen eindrucksvollen Vortrag und die offenen Worte.
Text und Bilder: W. Eder